Flüssigkeiten in Klebstoffen und Karton sind ja von Natur aus nicht die besten Freunde. Daher drehten sich viele Fragen der letzten Monate auch um die Stabilität und das saubere Verkleben von großflächigen Kartonbauteilen. Mit ein paar Kniffen erhalten Sie nicht nur haltbare Wände, sondern auch noch schöne glatte Flächen ohne Dellen und Wellen...
Werkzeug
Bleistift, Bastelschere oder Skalpell, Alleskleber auf Lösungsmittelbasis für Flächen, alte saubere Zeitung oder Papierbogen
Achtung! Für flächige Leimungen im Kartonmodellbau bitte keinen Leim auf Wasserbasis (Weißleim usw.) verwenden. Dieser dringt in die Struktur des Kartons ein, lässt sie aufquellen und führt beim Austrocknen zu Verwerfungen und Verwellungen.
MaKaMo-Baumethode
Im Kartonmodellbau werden die farbig bedruckten Bauteile von Architekturmodellen oft nicht verstärkt, sondern einfach per Falt- und Knickbauweise aufgebaut. Diese Kartonmodelle haben mitunter eine geringere Stabilität. Durch das Verstärken bestimmter Bauteile - insbesondere von Fassaden - gleichen Sie diesen Nachteil aus. Die Anzahl notwendiger Verstärkungen finden Sie in den Bauanleitungen.
Mit der MaKaMo-Bauweise erfüllen Ihre Kartonmodelle folgende Ansprüche:
- hohe Stabilität und Festigkeit des Modells
- plastische und detaillierte Fassaden mit Fenstern in der richtigen Tiefe
- räumliche Wirkung separat aufgebrachter Zierelemente wie Friese oder Simsbänder
- beleuchtbare Modelle mit lichtundurchlässigen Wänden, die "leben"
Beispiel: Dreifaches Verstärken eines Fassadenbauteils
Ausschneiden der Fassade
Fassade einfach verstärken
Dieses Teil verstärken Sie nun mit der ersten Lage. Als Verstärkungsmaterial kommt Karton in der Stärke von 160 Gramm je Quadratmeter zum Einsatz. Bei dickerem Karton würden Sie insbesondere in kleineren Maßstäben Durchbrüche kaum sauber und präzise ausschneiden können. Auf der Kartonunterlage, mit der verstärkt werden soll, ziehen Sie nun mit einem Bleistift eine grobe Kontur um das zu verstärkende Bauteil herum.
Den aufgebrachten Alleskleber verteilen Sie nun zügig und gleichmäßig mit kreisenden Bewegungen des Zeigefingers auf die gesamte Fläche. Sie sollten keine Teilflächen vergessen, da dort ansonsten Wellungen entstehen könnten.
Jetzt legen Sie das zu verstärkende Bauteil zügig auf die eingeleimte Fläche und sollten darauf achten, dass keine Leimspuren vom Finger auf die bedruckte Seite gelangen.
Das Ganze bedecken Sie nun mit einem Bogen Papier oder einer alten Zeitungsseite und streichen mehrmals kräftig darüber, um das Teil fest auf die Leimunterlage zu pressen. Dieser Prozess sollte zügig geschehen. Dann ziehen Sie Zeitung oder Papierbogen schnell herunter und erhalten nun ein einfach verstärktes Bauteil. Das Ganze lassen Sie nun 5 bis 10 Minuten ruhen, damit der Klebstoff trocknen kann.
Ausschneiden der einfachen Verstärkung
Dann geht es mit dem erneuten Ausschneiden des Bauteils weiter.
Fassade doppelt und dreifach verstärken
Für die zweite und dritte Verstärkung wiederholen sie den gesamten Prozess. Sie werden schnell bemerken, dass diese Vorgehensweise ausgesprochen anwenderfreundlich ist.
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Klaus Kalenberg (Sonntag, 31 März 2013 20:26)
Es lohnt sich, an den Fassaden sauber zu arbeiten, damit die Häuschen auch an den Ecken und Kanten blickdicht werden. Falls wider Erwarten doch etwas leicht hindurch scheint, einfach ein wenig Revell-Farbe im passenden Ton über die Naht geben - weg ist der Schimmer.
TM (Donnerstag, 17 Oktober 2013 13:42)
Wenn man Fassaden in 0 sechsfach verstärkt, wirds fest, wie 'ne Klostermauer.