Auf Messen und Ausstellungen werde ich immer wieder gefragt, wo es denn die zierlichen und vor allem maßstäblichen Dachrinnen und Regenfallrohre zu kaufen gibt, die an meinen MaKaMo-Modellen
angebracht sind. Nun, es gibt sie nirgendwo zu kaufen, sie sind selbst aus Papier hergestellt. Ich habe mir hierzu eine Methode augetüftelt, die ich immer wieder anwende. Es ist gar nicht so
schwierig, erfordert aber - wie alles beim Modellbau - ein wenig Geduld.
Wir benötigen als Werkzeuge eine Schere, Pinzette und Stricknadel und eine etwas dünnere Nadel, z.B. eine Rouladennadel (Abbildung 1). Außerdem ein paar Tropfen Weißleim und ein wenig
Bastel-Farbe (hier Revell). Tipp: Es empfiehlt sich für Unerfahrene, alle hier gezeigten Arbeitsschritte erst einmal kurz zu üben.
Zuerst werden die Teile aus dem Bogen sauber ausgeschnitten (Abbildungen 2, 3), anschließend werden die Teile auf dem flachen Handteller mit der Stricknadel gut vorgewölbt und ganz eng
zusammengerollt. Nach dem Rollen um die Stricknadel ziehen wir diese heraus und rollen ganz fest um die Rouladennadel oder einen dünnen stabilen Draht. Die Teile sehen jetzt schon wie dünne
Röhren aus. Der weitere Fortgang ist für Dachrinnen und Regenfallrohre unterschiedlich.
Widmen wir uns zunächst den Dachrinnen. Diese rollen wir jetzt wieder auf und schneiden auf beiden Seiten die weißen Streifen ab, so dass letztlich nur der schmale graue mittlere Streifen, unsere
Dachrinne, übrigbleibt, Wir wölben diese jetzt noch einmal über Draht in einen halbrunden Querschnitt, in dem sie dann auch verbleibt.
Beim Regenfallrohr schneiden wir nach dem Aufwickeln nur einen weißen Streifen ab und wickeln dann laufend unter vorsichtigem Rollen zwischen den Fingern so weit zusammen, bis die beiden grauen
Kanten genau aneinanderstoßen. Mit ein wenig Weißleim verleimen wir unter wiederholtem Rollen die Naht. Damit wären dann Dachrinne und Fallrohr im Rohbau hergestellt (Abbildung 4).
Jetzt schneiden wir uns aus den Kartonresten des MaKaMo-Bogens ca. 0,6 mm breite Streifen, die wir etwa 3 cm lang zerschneiden und aus denen die Rinneisen hergestellt werden (eckige Formen in den
Abbildungen 5, 6). Die Rinneisen für die Dachrinne werden mit der Rouladennadel geformt, die für die Fallrohre werden mit der Pinzette um die Rouladennadel herum straff zusammengedrückt und
erhalten hierdurch die erwünschte Form. Mit dem Bleistift markieren wir dann an der Dachrinne den Abstand für die Rinneisen und leimen diese mit einem Weißleimtropfen an. Sind alle Rinneisen
angeleimt, schneiden wir an einer Seite die Überstände ab, biegen mit der Pinzette die Überstände der Gegenseite um und schneiden sie bis auf 2-3 mm ab. Diese kurzen Überstände dienen später zur
Befestigung der Dachrinne unter dem Dach. Abschließend streichen wir die Dachrinne in der gewünschten Farbe an.
Das Fallrohr schneiden wir so zu, dass wir einen passenden Abstand zwischen Dachrinne und Gebäudewand erhalten. Diese Teile können wir mit wenig Weißleim oder Sekundenkleber stumpf
zusammenkleben. Vorsicht mit Sekundenkleber, denn hier ist bereits nach dem Erstkontakt der Materialien nichts mehr korrigierbar! Dann werden im entsprechenden Abstand die Rinneisen angeleimt und das Fallrohr angestrichen (Abbildungen 7-10).
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Horst (Freitag, 01 Februar 2013 20:39)
Na, hoffentlich rückt meine Frau die Rouladennadeln raus.
Xandrilla (Freitag, 01 Februar 2013 20:48)
Du musst sie lieb drum bitten. ;-)
Klaus Mischnik (Dienstag, 29 Juli 2014 08:37)
Die Methode ist einfach umsetzbar. Am Ende wirkt es auch recht echt.